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Wie in „Selling Sunset“? Deutscher Luxusmakler über Immobilien-Deals mit Superreichen

Wie in „Selling Sunset“? Deutscher Luxusmakler über Immobilien-Deals mit Superreichen

  • Wie viel Wahrheit steckt hinter dem Netflix-Hit „Selling Sunset“?
  • „Ich kann zwischen der Serie und meiner persönlichen Realität viele Parallelen ziehen“, sagt Marko Verkic, Luxusmakler im Rhein-Main-Gebiet.
  • „Auch hier werden die lukrativsten Geschäfte in den Luxusrestaurants geschlossen“, erklärt er im Interview.

Die Absätze ihrer High-Heels sind ebenso schwindelerregend wie die Preise der Traumhäuser, die sie in den Hügeln von Beverly Hills an die erlesene Kundschaft bringen: Die Maklerinnen der Netflix-Doku „Selling Sunset“ dealen mit Millionenwerten und schreiben damit TV-Geschichte. „Selling Sunset“ gehört zu den erfolgreichsten Produktionen des Streaminganbieters – die Hochglanz-Doku ist ein weltweiter Hit.

Marko Verkic ist das männliche und deutsche Pendant zu den sieben Frauen aus „Selling Sunset“: Er ist Immobilienmakler für Luxusimmobilien im Raum Frankfurt am Main und hat schon an den ein oder anderen Prominenten, darunter namhafte Fußballstars wie Luka Jović oder Andrej Kramarić verkauft. Im Interview erklärt er, wie die Luxusimmobilien-Deals in Deutschland ablaufen und wieviel sein Alltag mit der Glamourwelt der seit 2019 ausgestrahlten Netflixserie zu tun hat.

Herr Verkic, alles in „Selling Sunset“ sieht nach einem Traumjob aus. Was lieben Sie an Ihrem Beruf?

An meinem Job liebe ich alles. Für mich ist es nicht nur ein Job, sondern meine Passion: Verschiedene Menschen zu treffen, ihnen weiterzuhelfen und auch ständig neue Immobilien zu sehen – hinter jedem Objekt steckt schließlich eine andere Geschichte. Außerdem liebe ich es, so viel Zeit unterwegs zu verbringen – ein typischer Bürojob wäre absolut nichts für mich. Ich würde sagen, ich habe den perfekten Job für mich gefunden. Menschen dabei zu helfen, ihre Traumimmobilie zu finden oder Verkäufern zu helfen, passende Käufer an Land zu ziehen – das macht mir einfach Spaß. Zudem lerne ich jeden Tag und mit jeder Person, die ich kennenlerne, etwas Neues dazu. Das Geld ist in meinem Beruf daher zweitrangig.

Welche Parallelen lassen sich zwischen Ihrer Tätigkeit und dem Maklerjob in Los Angeles ziehen?

Ich kenne den Immobilienmarkt in L.A. nicht persönlich, sondern tatsächlich nur aus der Serie „Selling Sunset“. Daher kann ich keinen Vergleich zwischen dem realen Immobilienmarkt in L.A. und dem Luxus-Immobilienmarkt in Metropolregionen in Deutschland ziehen.

Aber Sie schauen die Netflix-Serie?

Ja. Ich kenne die Serie sehr gut, muss aber sagen, dass sich der Fokus aktuell verstärkt von den Immobilien weg und in Richtung der privaten Beziehungen der Charaktere zu entwickeln scheint – das schwächt mein Interesse. Die Präsentation der Immobilien, die ich in der Serie sehen kann, gefällt mir allerdings sehr gut.

Luxusmakler: „Das Kennenlernen läuft sehr ähnlich ab“

Was meinen Sie genau?

Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass die Makler der Serie sehr viel Geld für das Marketing in die Hand nehmen. Sie setzen beispielsweise das Home Staging ein: Sie verwenden also Möbel, Farbe, Licht, Wand- und Fußbodengestaltung, um die Immobilien belebt wirken zu lassen und so den Verkauf zu fördern. In Deutschland stecken die Makler vergleichsweise wenig Geld in die Vermarktung. Wir bei Primodeus nehmen uns an den Maklern aus „Selling Sunset“ allerdings ein Beispiel und vermarkten unsere Luxusobjekte in Frankfurt verhältnismäßig stark.

In „Selling Sunset“ ist alles over the top. Wie glamourös ist Ihr Alltag?

Ich kann zwischen der Serie und meiner persönlichen Realität viele Parallelen ziehen. Denn gerade im Luxussegment geht man mit den entsprechenden Kunden in Nobelrestaurants essen oder trifft sie auf den verschiedensten Veranstaltungen. Natürlich darf man nicht vergessen, dass in den USA alles noch etwas pompöser und größer ist als in Deutschland. Aber auch hier werden die lukrativsten Geschäfte in den Luxusrestaurants geschlossen, und auch das Kennenlernen der verschiedenen Menschen läuft sehr ähnlich ab, wie es in der Serie zu sehen ist.

Marko Verkic: „Dem Kunden immer auf Augenhöhe begegnen“

Aus welchem Holz muss man geschnitzt sein, wenn man, wie Sie, im beruflichen Alltag auf eine Klientel trifft, die Häuser im Wert zweistelliger Millionenbeträge zu kaufen in der Lage ist?

Zunächst muss ich diese Zahl relativieren, denn wir haben in Deutschland auch in den Metropolen nur selten Immobilien im zweistelligen Millionenbereich – das ist bei uns also nicht die Norm. Außerdem ist der deutsche Markt anders: Hier wird ständig auf die Quadratmeterpreise geachtet und ständig von einer Immobilienblase gesprochen. Aber Sie wollten wissen, aus welchem Holz man geschnitzt sein muss ... – Nun, zunächst muss man natürlich das gewisse Know-how besitzen. Auch eine lockere, aber dennoch seröse Persönlichkeit und Ausstrahlung sollte man vorweisen, um den Kunden entsprechend gegenübertreten zu können. Im Vergleich zur Serie „Selling Sunset“, ist mir jedoch aufgefallen, dass es in Deutschland weniger gut ankommt, wenn die Makler sich extravaganter kleiden, wie sie es in der Serie tun.

Gibt es grundsätzliche Regeln für Immobiliendeals mit Prominenten und Millionären?

Zunächst ist mir besonders wichtig, Promis gegenüber nicht als Fan oder Ähnliches aufzutreten. Man will dem Kunden immer auf Augenhöhe begegnen und seriös auftreten. Dabei hilft mir der Gedanke, dass diese Prominente auch nur Profis in ihrem eigenen Bereich sind, seien es Schauspieler, Sportler oder Ähnliches. Diese Profis kommen zu mir, einem Profi im Bereich Immobilien – so fällt es mir leichter, mit dem Druck umzugehen.

Und dann wird gefeilscht, oder wie darf man sich das in diesem Segment vorstellen?

Ja, genau. Was ich mit Sicherheit sagen kann, ist, dass am Preis eigentlich immer ein Stück weit gefeilscht wird – und sei es nur für das Ego des jeweiligen Kunden.

Luxusmakler zu Immobilien: „Glaube nicht, dass die Preise in der nächsten Zeit fallen werden“

Wie locker sitzen den Millionären die Millionen?

Nicht ganz so locker, wie man es in „Selling Sunset“ mithin erlebt. In Deutschland werden Immobilien nicht bar gezahlt – das verhindert das Geldwäschegesetz. Stattdessen nehmen die meisten Menschen ab einem gewissen Betrag eine Finanzierung in Anspruch. Gerade millionenschwere Unternehmer wissen, dass es sich aufgrund der aktuell sehr niedrigen Zinsen lohnt, eine Immobilie zu finanzieren. Zudem kann man sich den Leverage-Effekt zunutze machen, also genug Eigenkapital in die Hand nehmen, sodass man den optimalen Zinssatz erhält.

Was haben Sie aus Ihrer Erfahrungen über die Welt der Reichen und Superreichen gelernt?

Ich habe auf jeden Fall gelernt, dass es keine Superformel für meinen Beruf gibt – jeder Mensch ist anders. Was ich allerdings über sehr viele reiche Menschen sagen kann, ist, dass sie weder arrogant noch abgehoben sind. Auch wenn es aktuell sicher einige Internetmillionäre gibt, die das Gegenteil beweisen – die meisten Superreichen protzen und prahlen überhaupt nicht. Stattdessen begegnen sie ihrem Gegenüber auf Augenhöhe, fragen nach Meinungen und sind auch immer offen für die Ansichten anderer. Zudem ist der Großteil auch sehr dankbar und demütig. Schließlich definiert man sich nicht an dem, was man auf dem Konto hat, sondern an dem, was man außer dem Geld noch an Reichtum besitzt und selbst geschaffen hat.

Würden Sie sagen, dass Ihr Job auch Sie in gewisser Weise verändert hat?

Ja, auf jeden Fall, ich entwickle mich jeden Tag weiter. Jeden Menschen, den ich kennenlernen darf und dessen Sichtweite ich erfahre, verändert mich ein Stück weit. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man gerade von den reichen Menschen extrem viel lernt.

Marko Verkic: „‚Selling Skyline – von Frankfurt‘, das hätte was“

Derzeit steigen in den Metropolen und im jeweiligen Umland die Immobilienpreise scheinbar ungebremst – trotz Corona. Welchen Reim machen Sie sich darauf – und deutet sich schon ein Ende dieser Entwicklung an?

Aus meiner Sicht deutet sich kein Ende dieser Entwicklung an. Ich denke aber nicht, dass die Preise weiter so rasant steigen wird wie in den letzten Jahren. Allerdings glaube ich auch nicht, dass die Preise in der nächsten Zeit fallen werden. Als Investor sehe ich es mit eigenen Augen: Solange die Baupreise, die Grundstückspreise und auch die Rohstoffpreise nicht sinken, können auch die Immobilienpreise nicht fallen. Das lässt die Kalkulation einfach nicht zu, denn niemand baut Immobilien, um dann Verluste zu machen. Dementsprechend sehe ich aus Sicht des Kostenpunkts keinen nahenden Preisabfall. Außerdem kommen noch die Inflation dazu, die Minuszinsen und die Geldpolitik der Notenbanken. Zudem gibt es aktuell keine alternative Assetklasse, in die man investieren könnte, um sein Geld anzulegen, anstatt Minuszinsen zu zahlen oder auf sonstige Art und Weise ein paar Prozentpunkte an Rendite zu machen.

Suchen Millionäre Ihr neues Domizil eigentlich auf Immoscout und Co.?

Ja und Nein. Ab und zu läuft das Ganze über Immoscout, doch gerade Millionäre, Unternehmer und so weiter wollen ihre Kontaktdaten nur ungern weitergeben. Daher geben sie diese Information nicht an jeden x-beliebigen Eigentümer oder Makler auf Immoscout und Co. Stattdessen haben sie meist einen Makler ihres Vertrauens, der für sie die Immobilie aussucht. Vor allem Promis fragen nicht einfach auf Immoscout einen Eigentümer an. Stattdessen betreut ihr Makler des Vertrauens alle Dinge rund um die Immobilie. Was unser Team von Primodeus daher macht, ist die gezielte Onlinewerbung auf Facebook, Instagram, Xing oder LinkedIn – dort, wo auch unsere potenziellen Kunden unterwegs sind. So muss man sie nicht aktiv suchen. Das Onlinemarketing kommt aktuell immer mehr zum Tragen, viele Makler nutzen es allerdings noch nicht. Außerdem lernen wir viele unserer Kunden auf Veranstaltungen kennen. Weiß man dann ungefähr, was sie suchen, dann bespricht man bei einem Essen alle weiteren Details und hilft ihnen bei der Suche nach ihrer Traumimmobilie.

Hätten Sie nicht Lust auf Ihre eigene TV-Serie: „Selling Taunus“ oder „Mieten, kaufen, wohnen 4.0″?

 

Aber so was von! „Selling Taunus“ oder besser: „Selling Skyline – von Frankfurt“, das hätte was (lacht). Im Ernst: Wir haben hier tolle Immobilien, spannende Kunden und auch jede Menge Luxus zu bieten – also: ja, so eine deutsche Variante, das wäre ein Traum!

RND/Teleschau

 

Der gesamte Bericht unter:

https://www.rnd.de/medien/selling-sunset-in-frankfurt-deutscher-luxusmakler-ueber-immobilien-deals-mit-superreichen-CIM27BH5CJHVRL2TV36OFISVIM.html

 

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